18. Dez. 2022, 23:52 von Oliver Prinz
Nein, soweit wird es nicht kommen. Aber auf der Dreibrückenstraße beim Wimpelketten-Aufhängen entstand im Sommer die Idee, als Georg Drees des Weges kam. Er engagiert sich bei der „Essbaren Stadt der Bürgerstiftung Warendorf“, die schon an einigen Stellen in der und um die Altstadt herum inkl. Emsseepark für sinnvolle Bereicherung sorgt.
Saftiges Grün und Blütenpracht für die Tierwelt - Obst,
Gemüse und Kräuter zum Naschen sowie Schattenspender, Idylle und Atmosphäre für
die Bürgerschaft.
Einfach toll, was die Initiative „Essbare Stadt“ da umsetzt.
Im Warendorfer Norden, wo die Dreibrückenschützen heimisch sind, soll die
Geschichte weitergehen. Jürgen Rüsel aus dem Vorstand und die Schwattjacke
Oliver Prinz kamen mit Georg ins Plaudern. So entstand die Idee, ob nicht die
Kompanie der Schwattjacken hier etwas in den (Spaten-)Stiel stoßen möchte.
Im Spätherbst, was bekanntlich die beste Baum-Pflanzzeit ist, wurde die Idee konkret. Georg regelte alles mit dem Bauhof, Oliver versuchte die Schwattjacken zusammenzutrommeln. 15 Obstbäume wurden zur Verfügung gestellt samt Pflanzpfählen. Die Stellen, wo die Bäume gepflanzt werden sollten, wurden vom Bauhof markiert. Auserkoren wurde der schöne befestigte Fußweg zwischen Emssee und Josephshospital, bzw. ab Sassenberger Straße bis Höhe Teresa-Kindergarten. Einige Obstbäume stehen da schon, aber es klafften große Lücken. Genau diese sollten mit der Pflanzaktion geschlossen werden, sodass in den nächsten Jahren eine schöne Obst-Meile entsteht, die sich im Emsseepark fortsetzt.
Am vergangenen Freitag unterstützte unser Schützenbruder und
Gartengestalter Timo Büscher beim Abholen der Obstbäume, stellte leihweise eine
Ramme für die Baumpfähle und spendierte obendrein noch einen Sack Hornspäne zur
Düngung. Die Nacht verbrachten die Obstbäume (mit nacktem Wurzelwerk, aber
schön feucht gehalten) im idyllischen Garten von Jürgen.
Am vergangenen Samstag ab 10 Uhr startete die Schwattjacken-Aktion dann so
richtig. Die 5 Schwattjacken Thomas, Frank, Michael, Patrick und Oliver, zusätzlich
verstärkt durch den Schwattjacken-Nachwuchs (Jonathan, Mats und Luuk) sowie
Georg und Jürgen holten das Pflanzmaterial aus Jürgens Garten in der
Nachbarschaft. Die Apfel-, Birn- und Kirschbäume sowie einige Pflaumenbäume
wurden, sich abwechselnd, auf der Wegstrecke verteilt.
Ab dann ging es Hand in Hand:
An der markierten Stelle die Grasnarbe ausstechen und abheben, das Pflanzloch in
passender Tiefe ausheben, Obstbaum einsetzen und die Wurzeln fachgerecht mit
Mutterboden umschließen, etwas düngen, einschlämmen, Pflanzpfahl in passendem
Abstand mit der Ramme wurzelschonend einbringen und noch einen schönen Gießrand
formen, worin der Baum gut angegossen wird.
So geht es Baum um Baum, bis alle 15 eingebracht sind und man der Sassenberger
Straße nahe ist. Mit Kokosband werden die jungen Bäume noch mit dem Baumpfahl
verbunden, damit Winterstürme ihnen nichts anhaben können. In guten 2 Stunden
war das (Sams)Tag(s)werk vollbracht!
Zwischendurch wurde die Baumpflanzaktion auch sehr wohlwollend von Passanten zur Kenntnis genommen. Es kam zu netten Gesprächen. Obst-Verwendungs-Ideen wurden geschmiedet. Sogar ganz praktische Hinweise, aufgrund eines Knickes im Pfadverlauf mit einer schlecht einsehbaren Stelle bei Begegnungsverkehr, wurden gegeben bzw. ein Spiegel angeregt, um dort für Verkehrssicherheit zu sorgen. Das ist bestimmt im Sinne des „Runden Tischs Radverkehr“ und eine beachtenswerte Anregung für die Warendorfer Stadtverwaltung…
Da die Schwattjacken nicht nur die Pflanzaktion durchgeführt
haben, sondern künftig auch den Obstbäumen Pate stehen wollen, hat noch ein
kleines Gimmick seinen Platz gefunden:
Die Stadt Warendorf soll nicht nur essbar, sondern auch smarter werden und
daher darf ein Bodensensor, der die Feuchtigkeit und Temperatur des Bodens
misst, nicht fehlen!
VFJ e. V. und Freifunk Community haben ja für ein LoRaWAN-Netz gesorgt, in das
dieser smarte Sensor eingebunden ist. Nun kann man von überall jederzeit das
Dashboard der „Essbaren Stadt - Hinter den drei Brücken“ einsehen und die
Schwattjacken werden mit Gießhinweisen per E-Mail informiert, wenn es den
Obstbäumen zu trocken wird. Für die Wasserversorgung besteht auch schon eine
Idee, wozu der Kontakt zum nahegelegenen Teresa-Kindergarten hergestellt wurde.
Womöglich kann dort bald ein Wassertank aufgestellt werden, an dem man
Gießkannen befüllen und den Obstbäumen was Gutes tun kann.
Im wünschenswerten Optimalfall besuchen auch Kindergartenkinder und Nachbarschaft die Obstbaum-Allee, die zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten hat. So werden auch die ganz kleinen Alltags-pädagogisch an das Wunder der Natur sowie die Notwendigkeit der Biodiversität herangeführt und können in naher Zukunft regional ernten, mit dem Wissen, wo es exakt herstammt.
Ein tolles Kooperations-Projekt, was – im wahrsten Sinne des Wortes – Früchte trägt!
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